In Deutschland gibt es derzeit fünfzehn Nationalparks. Diese sind große Schutzgebiete, die sich durch eine besondere Natur auszeichnen. Neben dem Konzept des Nationalparks gibt es in Deutschland aber auch eine weitere Kategorie an schützenswerten Gebieten, die sogenannten Naturparks. Worum es sich bei diesen handelt und wodurch sie sich auszeichnen, erfahren Sie hier.
Was ein Naturpark ist, ist in Deutschland rechtlich genau definiert. Das Bundesnaturschutzgesetz legt dies in Paragraph 27 fest. Demgemäß handelt es sich dabei um ein Gebiet, das entwickelt und gepflegt werden soll. Daneben ist es großräumig und überwiegend ein Naturschutzgebiet. Außerdem eignen sich die Naturparks wegen ihrer landschaftlichen Besonderheiten sehr gut für die Erholung und den nachhaltigen Tourismus. So sollen Naturparks nicht zuletzt der Bevölkerung für die persönliche Entspannung zur Verfügung stehen. Sie sind daher für Aktivitäten wie Wandern und Radfahren freigegeben. Auch werden sie zum Teil dafür genutzt, Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Führungen durch die Parks Wissen über Flora und Fauna zu vermitteln.
Die Naturparks vereinen also den Naturschutz mit der Naherholung der Menschen. Damit sind sie weniger streng reglementiert als Nationalparks. In Deutschland gibt es daher auch deutlich mehr Naturparks. Ihre Zahl liegt derzeit bei 105, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen und unterschiedlich groß sind.
Diese 105 Parks erstrecken sich über eine Fläche von insgesamt 10,1 Millionen Hektar. Sie bedecken damit rund 28,4 Prozent der gesamten Landfläche. Die Größe der jeweiligen Naturparks variiert dabei von Bundesland zu Bundesland stark. Die Fläche der Parks in Deutschland vergrößerte sich zwischen 1998 und 2017 um 42 Prozent. Diese Steigerung entspricht einer Fläche von etwa drei Millionen Hektar. Damit sind Naturparks die am stärksten wachsenden Schutzgebiete des Landes.
Innerhalb der Parks liegt der Anteil an Naturschutzgebieten bei 56 Prozent. Der Großteil der Flächen der Parks steht also unter Naturschutz. Die Naturparks tragen ganz entscheidend zum Umweltschutz in Deutschland bei. Es verwundert daher nicht, dass in den vergangenen 18 Jahren mehr als zwanzig Naturparks neu eingerichtet wurden. Zwischen 2001 und 2005 wurden elf neue Parks gegründet. Zwischen 2006 und 2010 kamen zehn weitere hinzu. 2011 bis 2014 waren es dann noch einmal fünf neue Parks, die eingerichtet wurden. Die Zahl dürfte also auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen, sodass immer mehr Flächen Deutschlands zu Teilen eines Naturparks werden.