Die Geschichte der Nationalparks geht bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. So forderte im Jahr 1810 William Wordsworth, ein englischer Poet, erstmals die Schaffung von Nationalparks. Sein Ruf blieb jedoch unerhört. Ebenfalls wurde diese Forderung noch einmal im Jahr 1832 von George Catlin, einem Maler, und im Jahr 1880 von Baron Adolf Erik Nordenskiöld erhoben.
Der Gedanke all dieser Vorreiter war, die Wunder, die die Natur bereithält, zu bewahren und auch späteren Generationen zugänglich und betrachtbar zu machen. In den USA wurde diese Forderung erstmals im Jahr 1864 erfüllt. So schuf John Muir, ein Naturschützer, einen Nationalpark auf dem Gelände des heutigen Yosemite-Nationalparks. Dieser liegt im Bundesstaat Kalifornien. Dieses Gebiet war aber damals nominell noch kein Nationalpark.
Der erste Park dieser Art wurde hingegen im Jahr 1872 eingerichtet. Es war der Yellowstone-Nationalpark, der noch heute weltberühmt ist. Dieser Park unterstand damals direkt dem Schutz der US-amerikanischen Regierung. Um diesen und weitere später gegründete Parks besser verwalten zu können, gründete die Regierung im Jahr 1916 eine eigene Institution, den National Park Service.
Schnell machte das Vorbild aus den USA auch anderweitig Schule. So richteten Nationen wie Neuseeland, Kanada und Australien ebenfalls Nationalparks ein. Dass es gerade diese Länder waren, ist dabei kein Zufall. So gab es in ihnen noch sehr große Flächen, die unbesiedelt waren. Sie eigneten sich optimal zur Einrichtung von Nationalparks. Was bei der Einrichtung jedoch nicht beachtet wurde, waren die Siedlungsgebiete der einheimischen Bevölkerung. Die indigenen Völker wurden vielfach verfolgt und aus den Gebieten vertrieben, auf denen die Nationalparks errichtet werden sollten.
Dadurch verloren viele von ihnen ihre Heimat und mussten sich anderes Siedlungsland suchen, das allerdings kaum mehr vorhanden war. Lediglich im skandinavischen Land Schweden wurden die Rechte der Indigenen berücksichtigt. Dies änderte sich auf breiter Front auch in anderen Ländern erst mit dem späten 20. Jahrhundert. So wurden von dieser Zeit an auch die Rechte der ersten Siedler berücksichtigt. Noch heute streiten jedoch viele Vertriebene darum, für das Unrecht, das ihnen angetan wurde, entschädigt zu werden.
Diese Problematik stellt sich jedoch nur in wenigen Nationalparks. So gibt es heutzutage viele Parks, die neu geschaffen wurden und in denen die Verantwortlichen die Rechte aller Beteiligten berücksichtigten. Solche Neugründungen sind daher generell unproblematisch und nicht mit rechtlichen Streitereien verbunden.